Radaufhängung allgemein

(Linkcode 920e) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Erst einmal kläre ich ein paar Begriffe, die wir brauchen:

Spurweite

(Linkcode 762e) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Vorschaubild 25: Name: spurweite.pngMit Spurweite ist der Abstand der beiden Anhängerräder untereinander gemeint. Je größer die Spurweite desto kippsicherer liegt der Hänger auf der Straße. Eine 80-cm-Spurweite ist bei 20-Zoll-Reifen schon ziemlich kippelig, wenn der Schwerpunkt über der Achse liegt, wie beim Roland carrie m2.

Vorspur

(Linkcode 8bbc) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Bei der Vorspur stehen die Räder in Pflug-Stellung, also vor der Achse näher zusammen als dahinter. Da ein Anhänger immer minimal schlingert, also Kurven fährt, ergibt sich das Problem, dass das Innenrad bei jeder Kurve leicht entlastet wird. Dabei wirkt verstärkt der Kurvenradius des Außenrades – und der zeigt ja stärker zum Kurvenmittelpunkt (Kurve enger), was den Hänger enger in die Kurve drängt, wodurch die Kippneigung verstärkt wird. Dieser Effekt steigert sich bis zum Umkippen des Anhängers.

Nachspur

(Linkcode be2c) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Bei der Nachspur stehen die Räder leicht watschelig wie Entenfüße. Kippt nun der Hänger in einer Kurve zur Seite und das Innenrad hebt ab, vergrößert sich der Kurvenradius des Hängers etwas, da er ja nur noch auf dem nach außen zeigenden Außenrad läuft, so dass seine Fliehkraft nachlässt und er wieder abkippt. Dafür muss er anschließend halt wieder mit höherer Kraft in die Spur gezogen werden.

Achsposition vertikal

(Linkcode e4d0) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Die Position der Radlager kann sein

Für die Achsposition in Fahrtrichtung siehe Radstand.

Achse unter der Last

(Linkcode fd72) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Bei Achse unter der Last ist die Radaufhängung am einfachsten herzustellen. Man schraubt die beiden Achsaufnahmen von unten an die Last1 und fertig ist der Hänger. Man muss nur darauf achten, dass der Boden stabil genug ist und dass die Räder wirklich exakt parallel zueinander stehen, wobei eine leichte Vorspur2 die Schlingerneigung erhöht, eine Nachspur3 diese verringert, beides aber auch den Rollwiderstand und Reifenverschleiß erhöht.
Berühren beide Räder bei Geradeausfahrt den Boden und der Hänger drückt seitlich gegen die Deichselspitze (schlingert), steht die (gedachte) Achse schräg zur Fahrtrichtung und ein Rad somit vor dem anderen.

Achse neben der Last

(Linkcode 0b3d) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Der Hänger ist quasi tiefergelegt, also ein Niederflurfahrradlastenanhänger. Emoticon: lacht
Achse neben der Last erfordert zwei Holzklötze und/oder (evtl.) zwei Winkelbleche. Die Winkel werden unter den Hänger geschoben, so dass sie seitlich an ihm emporragen. An den senkrechten Teil werden die Klötze angeschraubt, oben drauf kommen die Radlager.
Man kann die Klötze auch direkt an den Seiten des Hängers anschrauben, wenn die Seitenwände stabil genug sind, oder Klötze und Winkel kombinieren.

Vorschaubild 26: Name: tiefer1.pngEin Blech in der nebenan zu sehenden Form kann eine Alternative sein. Die Radlager werden von unten zwischen die Dreiecke geschraubt; das linke Blech ragt unter die Last/Ladefläche.

Vorschaubild 27: Name: tiefer2.pngEin langer Winkel mit Seitenstützen nach oben wäre auch eine Möglichkeit, die Kräfte vom Rad auf die Last zu übertragen und dabei möglichst zu verteilen.

Es lassen sich zwei Holzklötze auch auf der Innenseite der Ladefläche anschrauben und nur ein Loch nach draußen nimmt die Radachse auf. Das könnte aber knapp werden, denn vielleicht schleift der Reifen an vorstehenden Kistenteilen, außerdem verliert man Stauraum im Hänger – andererseits gewinnt man viel Stauraum, wenn man die Ladefläche um die eingesparte Breite verbreitert. Ist der Laderaum aber schon 90 cm breit, wird der Hänger mit außen liegenden Klötzen dann zu breit für Drängelgitter und ähnliche Hindernisse.

gefederter Anhänger

(Linkcode 31b5) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Bettfedern

(Linkcode c9e1) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Nimmt man die gebogenen Holzlatten eines Bettrostes samt Gummihaltern an den Enden und befestigt diese kopfunter seitlich am Hänger, kann man in die Mitte der Holzlatte die Radlager anschrauben. Da man als Erwachsener auf zwei dieser Latten stehen kann (80 kg), wird wohl eine der Latten 40 kg vertragen.
Von einem alten Bettrahmen sägt man die beiden Längsholme in Stücke so dick wie die Bettfedern. Diese Klötze kommen mit der Gummiaufnahme nach unten vorne und hinten an die Hängerseiten, so dass sich die Holzlatte nach unten durchbiegt. Gegen ein versehentliches Herausrutschen der Holzlatte kann man direkt vor der Aufnahme ein Loch in die Latte bohren und einen Kabelbinder einmal ganz herum um Klotz und Gummiteil schlingen. Allzu schwammig dürfte das nicht werden, denn das Spiel der Latten in ihren Lagern dürfte gering sein. Zur Not schraubt man halt noch ein Brett an den Klotz, das den Gummi am Herausrutschen hintert.
Das ergibt eine Einzelradaufhängung und –federung mit tiefergelegtem Hänger.

Da sich die Achsen jedoch verdrehen können, müsste evtl. trotzdem eine u-förmig gebogene Spurstange unter dem Hänger durchlaufen oder zwei kurze Spurstangen mit Kugelgelenken an die Seiten der Ladefläche angeschraubt werden.

Schraubenfeder mit Dämpfer (wie beim Mountainbike)

(Linkcode 3b6c) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Die Feder wird in einem A-Gestell wie beim Mountainbike befestigt. Der Querbalken beim A ist die Feder. Das liegende A wird dann mit der Spitze in Fahrtrichtung montiert. Die Spitze und der obere Arm werden am Hänger angeschraubt, der untere nimmt die Radachse auf. Je nachdem, wo man den oberen Arm montiert und wie weit außen, kann man auch einen tiefergelegten Hänger damit realisieren. Ist halt ziemlich schwer. Evtl. kann man sich den oberen A-Schenkel auch sparen und nur einen waagerechten Ausleger mit einer Feder schräg nach oben an die Hängerseite montieren. Ein dachförmiger Federdom müsste dann aber an den Hänger, da er die ganzen Kräfte – wenn auch gedämpft – aufnimmt. Der Federwinkel ist irgendwie eine Wissenschaft für sich… M. W. muss der Federdom auf dem Radius des Achsschenkels liegen.

Kastenfeder

(Linkcode 5b58) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Torsionsfederung

(Linkcode abed) externe Links: LinkcodeÜberschriftSeitenzahl

Vorschaubild 28: Name: torsion.png
Vorschaubild 29: Name: torsion2.png
Dabei dachte ich an einen Torsionsstab wie bei der Hinterachse des VW Käfer. Ein Rohr verläuft quer unter der Last und zwei daran angeschweißte Achs­schenkel, an denen die Räder sitzen, zeigen schräg nach hinten-oben. Der Tor­sions­stab ist in der Mitte der Last unverdrehbar montiert4, außen stabilisieren zwei Kugellager die Auflagefläche. Ein Außenrohr würde die Last noch besser ver­tei­len. Kommt ein Hindernis, wird der Reifen nach oben gehoben, der Torsionsstab verdreht sich und dämpft die Bewegung. Außerdem kann ich so gleich den Schwerpunkt nach unten verlagern, indem ich die Achs­schen­kel schräg nach oben ragen lasse. Je länger der Hebel der Achs­schen­kel, desto größer der Federweg und auch die Federkraft auf den Stab. Wenn ich die Räder auf dem Achsschenkel verschiebbar baue, kann ich Federhärte und –weg einstellen. Vielleicht genügt als Federung bereits eine 8-mm-Ge­win­de­stange. Diese würde ich u-förmig verformen. Muttern vor und hinter der Ecke ließen sich zur Versteifung ver­schwei­ßen, die Kugellager aufschrauben. Die Halterung in der Mitte könnte aus einem u-förmigen Blech mit zwei Löchern in den Enden bestehen. Durch die Löcher stecke ich die Gewindestange und verschraube sie mit vier Muttern und schraube das U-Blech von unten an den Hänger.

66554 Bytes/0 Sekunden