Meine Motivation für diesen Urlaub war ein Stadtfest in den Niederlanden, das jedes Jahr am letzten August-Samstag stattfindet und obendrein wollte ich endlich auch meinen selbst gebauten Radelanhänger in der Praxis testen. Ich habe also 12 Tage Zeit, um dorthin zu kommen. Das sollte locker reichen und zwei Extra-Tage für Unerwartetes habe ich auch noch eingeplant. Außerdem will ich mich im Radelurlaub nicht abhetzen.
Alle Bilder und Alle Tracks
Es ist Dreivierteleins als ich fertig gepackt habe und losfahre. Ich will ja – wie gesagt – nicht hetzen.
Über der Deichsel hatte ich am Abend vorher noch ein Loch in den Hänger gebohrt und die 5-Volt-Leitung mit der USB-Buchse dort rausgelegt. Abgedichtet ist das Loch mit einem Gummikorken. Mit einem normalen USB-Kabel habe ich dann mein GPSr angeschlossen. Der Hauptvorteil ist – neben dem fehlenden Akkugewechsel – dass die Hintergrundbeleuchtung der Anzeige immer mit voller Helligkeit läuft. Die Solarfläche ist mit ihren 30 Watt/Peak eh überdimensioniert.
Hinter Dachau habe ich mich entschlossen, über Markt Indersdorf zu fahren. Leider war in Karpfhofen der Bahnübergang eine dermaßene Baustelle, dass ich wie die Autos auch einen Ausflug ins benachbarte Industriegebiet machen durfte. In Markt Indersdorf habe ich dann erst mal frisches Geld geholt und bin dann über die Berge an Altomünster vorbei nach Aichach geradelt.
Ab Hollenbach habe ich die nordwestliche Richtung verlassen und bin südwestlich auf den Campingplatz hinter Mühlhausen gefahren. Dort hat's zwei Plätze. Der erste wollte tatsächlich 18,70 € haben – ich habe dankend abgelehnt. Der zweite – nur etwa 500 m weiter – wollte dann auch lediglich anständige 10,50 € haben.
Bis Thierhaupten bin ich abseits der Hauptstraße am Ostrand des Lechtals nordwärts geradelt.
In Thierhaupten führt der Radweg mitten durchs Kloster. Im Bild der schiefe Klosterausgang. Ich passe mit eingeklapptem Spiegel haarscharf durch die Tür.
Am linken Ufer des Lechs.
Die Brücke in Donauwörth über die Donau ist für KFZ gesperrt. Anschließend bin ich durch Donauwörth steil bergaufgefahren und die Radwegschilder hatten sich auch rar gemacht. Mein GPSr hat die Situation wie immer gerettet.
So, Schluss mit lustig! Jetzt muss ich bis Heidelberg durch Mittelgebirge fahren – auch wenn die Schwäbische Alb etwas südlich verläuft.
Apropos Wegesrand
. Ein Bauer hat sein Maisfeld mit einer Blumenrabatte versehen, wie ich sie noch nie gesehen hatte.
Bis zum Stausee Rainau-Buch ist es halbwegs flach, dann muss ich über einen Buckel, kann aber ab Hüttlingen der Kocher praktisch ohne Steigungen folgen.
Bei der Brotzeit hinter Buch gehe ich das Problem an, dass der Akku nicht zuverlässig über die Solaranlage geladen wird. Da ich kein Messinstrument dabei hatte, habe ich mir halt mit einem Ladegerät beholfen. Das zeigt über eine LED an, wenn Strom fließt. Als Schuldiger stellte sich bald der 12-Volt-Stecker zum Ladegerät heraus. Mit Gebastel und Klebeband habe ich einen würdigen Ersatz gebaut, der die ganze Reise durch gehalten hat.
Noch mehr Landschaft im Kochertal. Der Radweg ist wirklich toll angelegt und die Landschaft sehr schön. Bei Unterrot verlasse ich das Kochertal Richtung Fichtenberg – zumindest versuche ich das, aber an links abbiegende Radfahrer hat hier niemand gedacht und eine Verbindung zwischen Fahrbahn und Radweg fehlt. HIRN!, ihr Straßenplaner! Das gibt's gratis und schwappt im Kopf rum.
Am Ortsrand von Fichtenberg hin zum Zeltplatz muss ich noch über einen Berg mit 100 Höhenmetern rüber. Einziger Trost für den nächsten Tag: Auf dem Rückweg geht's auf einem frisch asphaltierten Radweg schnurgerade bergab; Zeit für einen Geschwindigkeitsrekord (46,8 km/h waren's dann).
Als ich das Zelt aufgebaut hatte, fängt es zu Tröpfeln an und ich baue das Vorzelt auch noch auf.
Nach dem abendlichen Getröpfel ist es schon am Morgen sonnig und heiß. Beim Morgensport über den Buckel zurück nach Fichtenberg wird mir anständig warm.
Ich fahre ab Abtsgmünd durch die Löwensteiner Berge und das Rottal flussaufwärts bis Hammerschmiede, dann kommt die Hammersteigung.
In Mainhardt an der Kreuzung folge ich meinem Instinkt
statt der Tour, die ich auf den GPSr geladen habe und fahre steil runter in ein Tal mit dem dumpfen Verdacht, dass ich da ja auch irgendwann wieder hoch muss. Richtig.
In der nächsten Ortschaft, in Ammertsweiler ist die Straße wegen Bauarbeiten so gesperrt, dass nicht mal ich durchkomme und ich in einer Sackgasse umdrehen muss. Ich hätte der Beschilderung nachfahren sollen. Im Nachhinein hat sich nämlich rausgestellt, dass es dann einfach nur bergab nach Finsterrot gegangen wäre – dort allerdings im Ort wieder steil rauf. Statt dessen bin ich einen Umweg über Neuhütten gefahren.
Aus Ammertsweiler raus geht es steil bergauf.
Und an der allersteilsten Stelle kuppelt sich mein Anhänger ab! Nicht an der Weberkupplung, sondern an dem Verbindungsstück zwischen Deichsel und Deichselaufnahme am Hänger. Irgendwie hält das USB-Kabel den Hänger am Rad, sonst wäre er das Straßenstück runtergesaust und hätte sich vermutlich nach ein paar Metern überschlagen. Weiß der Geier, was dann alles passiert wäre! Das Kabel ist seitdem ein paar Zentimeter länger. Ich lege Steine hinter die Reifen und messe die Steigung mit meinem iPad: 21 %!
Anschließend geht's jedoch friedlicher weiter.
Und dann – für mich völlig überraschend – brechen die Löwensteiner Berge an der Löwensteiner Platte spektakulär ins Sulmtal runter ab. Da geht's dermaßen steil runter, dass ich mehrere Pausen machen muss, um die glühend heißen Bremsscheiben abkühlen lassen zu können. Die Scheiben sind so heiß, dass ich ihre Hitze an den Waden spüren kann, wenn ich die Beine von den Pedalen nehme. Ein Glück, dass ich da nicht mehr rauf muss!
Unten im Sulmtal geht's flach voran. Am Autobahnkreuz A 6 und A 81 steht der Verkehr und meine Laune schwankt zwischen Schadenfreude und Mitleid. Direkt unter der Burg geht die Autobahn vorbei. Da ich Zeit habe, kaufe ich ein in Erlenbach. Der Laden (Netto, nicht Lidl2) ist auf der Google-Karte von 2012 noch gar nicht drauf. Ich finde meine Läden übrigens mit dem GPSr. Die Suchfunktion dort ist ziemlich gut. Dann fahre ich nocht nach Neckarsulm rein und hole dort Geld. Ich darf nicht so weit fahren, sonst bin ich zu früh in Lunteren. Drum mache ich auch für heute Schluss.
Der Zeltplatz
bietet nicht viel Platz, aber für mich reicht's.
Eigentlich hätte mich der Tourenvorschlag ja per Diretissima über Sinsheim und Schwetzingen nach Mannheim geführt, aber da ich gut in der Zeit liege und mir die Steigungen vom Vortag noch in den Knochen stecken, entschließe ich mich, den Neckar entlang zu fahren – ich hab's nicht bereut! Da mich der Gedanke an den abgekuppelten Anhänger nicht in Ruhe gelassen hat, habe ich aus meiner Wäscheleine ein Fangseil konstruiert. Vom Zeltplatz weg fahre ich durch ganz Neckarsulm gemeinsam mit einem Tandem, doch die beiden wollen den Neckar aufwärts nach Stuttgart und ich zum Rhein.
Burgen
Vor Ersheim kommt ein Hinweisschild, dass ich in Hessen bin. Hessen? Mit allem hätte ich gerechnet nur nicht mit Hessen! Hessen ist für mich ein Hindernis auf dem Weg nach Dänemark, aber hier? Nun gut, also Hessen. Bis gegenüber von Neckarhausen verläuft die Grenze mitten auf dem Radweg. Da ich rechts fahre, bin ich also in Hessen und nur beim Überholen wieder in Baden-Württemberg. Ich versuche, viel zu überholen…
Da ich in Neckarsteinach aber auf die rechte Flussseite muss, ereilt mich mein Schicksal doch noch mal und ich bin wieder in Hessen. Und dann höre ich, wie der Hängerständer über den Boden schleift und beim Halten merke ich, dass sich der Hänger wieder abgekuppelt hat und halb aus der Halterung gerutscht ist und nur noch vom Fangseil gehalten wird! Das muss an der Steigung vor der Brücke in Neckarsteinach passiert sein. Beim ersten Mal dachte ich noch, ich wäre vielleicht irgendwie an den Verschluss der Deichsel gekommen und es wäre nur Pech gewesen, jetzt bin ich mir aber sicher, dass es an großen Steigungen passiert, wenn der Hänger kein Gewicht mehr aufs Hinterrad legt, sondern er quasi nach hinten kippt.
Vor Neckargerach. Anschließend habe ich Brotzeit gemacht.
Gleich nach der Brotzeit dieses Idyll gesehen.
Hinter Neckargerach
In Zwingenberg gibt es eine Brücke, die für Autos nur im Wechselverkehr mit Ampel befahrbar ist. Radfahrer haben hier Vorfahrt. Mal was ganz Neues.
Vor Neckargemünd verabschiedet sich die Hessische Grenze dann aber dauerhaft und ich kann in Ruhe einkaufen und hinter der Ortschaft fahre ich auf den Zeltplatz. Laut ist es dort, aber da kann der Platz nichts dafür. In dem engen Tal mit Landstraße, Bundesstraße und Eisenbahnlinie ist es halt laut.
Hier gibt's Bier, Garten, Besen und Wirtschaft! Wow, ich bin echt beeindruckt. War es in Nördlingen der Deppenapostroph, haben wir hier Deppenleerzeichen gleich mehrfach.
Der Radweg am rechten Neckarufer durch Heidelberg ist – freundlich gesagt – beschissen. Hinter Heidelberg fängt es zu regnen an. Das erste Mal auf der Tour. Lange dauert der Regen nicht; zwischen Ladenburg und Wallstadt scheint die Sonne heiß und ich ziehe das Regenzeug wieder aus.
Käfertal ist eine Geisterstadt.
Stadttor von Ladenburg und ein Eingang
Hier kreuzen sich zwei unterschiedliche Spurweiten: Die Meterspur der Straßenbahn Mannheim/Ludwigshafen mit einem normalspurigen Industriegleis.
Südlich von Sandhofen ein Zeugnis des Niedergangs. Ich fahre inzwischen an einem Altrheinarm entlang und zum Rhein sind es noch 1,6 km.
Eigentlich wollte ich die A-6-Brücke nutzen, um auf die linke Rheinseite nach Worms zu kommen, aber wie bitte soll ich da hoch kommen? Selbst mit einem Zweirad mit Gepäck wäre das ein Ding der Unmöglichkeit, weil zu steil. Kinderanhänger? Rollstuhlfahrer? Dass es auch anders geht, zeigt sich an vielen anderen Brücken.
Hinter Lampertheim macht der Radweg einige Verrenkungen, um über eine Landstraße (L 3110) zu kommen.
Da ich ja an der A 6 nicht über den Rhein kam, nehme ich die Nibelungenbrücke Worms. Sieht gut aus, endet aber im Nibelungenturm mit Absteigen und Hängerherumwuchten. Seid gewarnt.
Der Klassiker…
In Rheindürkheim nehme ich die Abkürzung
über die Berge statt außenrum über Mainz. Ich glaube nicht, dass ich was abgekürzt habe. Aber wirklich schlimm steil sind die Hügel dort nicht. Aber nervig ist es und windig und ab Nieder-Olm fängt es zu regnen an. Ab Stadtecken-Elsheim verläuft der Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse. Scheint eine Zahnradbahn gewesen zu sein, den Steigungen nach zu urteilen. Aber meistens geht's jetzt bergab. Ab Ingelheim verläuft der Radweg entlang großer Bahnlinien bis Bingen-Kempten bis zum Zeltplatz Hindenburgbrücke
, der nur 7,60 € und 1 € für eine ausgiebige Dusche kostet. Es regnet immer noch. Bäh! Dafür war das heute meine längste Etappe. Ich habe nicht einmal ein Zeltfoto gemacht.
Noch in der Nacht klart es auf und ich kann die Plejaden sehen. Durch den Wind ist am Morgen alles trocken. Kein Tau im Zelt und auch mein Handtuch ist getrocknet.
Heute kommt der Klassiker unter den Radwegen und Kitsch- und Deutschromantik: Der Mittelrhein. Da rechtsrheinisch schon wieder Hessen droht, fahre ich ausschließlich linksrheinisch und erst in Köln und dann in den Niederlanden wechsle ich auf die rechte Rheinseite – in der Hoffnung dort nicht Hessen zu begegnen3.
Burgen, Felsen, Landschaft
Nachdem es bisher schön bis wechselhaft war, fängt es vor Koblenz kurz, aber heftig zu regnen an.
In Koblenz (Mosel mit Blick zum Deutschen Eck und Festung Ehrenbreitstein) ist das Wetter wieder schön.
Da mich der Vortag doch recht geschlaucht hat, beschließe ich den Koblenzer Zeltplatz heimzusuchen. Ein Fehler, wie sich schnell rausstellt, denn der Platz ist nicht nur teuer, sondern die Zeltwiese ist klein, schattig und bucklig. Ein Armutszeugnis. Diesen Platz unbedingt meiden!
Die alte Stadtmauer in Andernach.
Das Dreischienengleis mit 1000 mm und Normalspur ist (war?) Teil der Brohltalbahn. Ein Anschluss zu ihr scheint jedoch unterbrochen zu sein.
Zitat: Himmel, die Mühle ist ja nur Schrott!
– Die Mühle macht anderthalbfache Lichtgeschwindigkeit.
Nein, die Mühle hier auf dem Bild macht nicht mal das; die macht nur anderthalbfache Wassergeschwindigkeit.
Die berühmte Brücke von Remagen.
Das Wetter ist so lálá.
Dafür gibt's noch ein paar schöne Burgen.
Hinter Bonn fängt es zu nieseln an und als ich meine Regensachen anziehe, spricht mich eine Joggerin an – sie ist aus dem Liegeradforum und wir ratschen eine Weile miteinander. Der Regen hört bald wieder auf.
Als ich zum Zeltplatz in Köln fahre, fängt es zu nieseln an und dann zu Regnen. Es regnet die ganze Nacht durch und erst am Morgen hört es auf.
Erst warte ich, bis der Regen aufhört, dann fahre ich los. Aber das Wetter bleibt schlecht und die Landschaft ist auch nicht mehr so interessant. Es regnet dann wieder dauerhaft.
Ich komme nach Nordrhein-Westfalen und kaufe in Bad Godesberg erst einmal bei Aldi ein und warte dann auf dem Rückweg zum Rheinradweg ewig an der Schranke, während mehrere Züge passieren.
Die Radwege werden immer übler, die Landschaft am Rhein ist jetzt von Industriegebieten verseucht, die Radwege werden immer schlimmer und sind tlw. nicht mehr zu befahren. Den Abschuss bietet Worringen, wo man einen einen-Meter-breiten gemeinsamen Rad- und Fußweg in beiden Richtungen benutzen soll. Lächerlich.
Ganz übel ist auch Neuss. Ohne GPSr würde ich da wahrscheinlich heute noch herumirren.
Abends baue ich das Zelt im Regen auf. Es regnet eigentlich ununterbrochen. Bäääh!
Am Morgen scheint zum Glück die Sonne und ich trockne meine Sachen.
Die Landschaft ist bretteben und sieht schon sehr niederländisch aus.
In Hüls endet der Radweg an einer Treppe. Wie lustig. Es sind zwar nur fünf Stufen, doch ich habe keine Lust, Rad und Hänger da runter zu zerren und fahre lieber außenrum.
Da durch den Regen von gestern alle meine T-Shirts nass und dreckig sind, habe ich mir halt unterwegs beim Kik zwei neue gekauft – für 1,99 € das Stück. In Kevelaer habe ich noch mal Geld abgehoben, da das ja in den Niederlanden nochmal extra kostet.
Hinter Goch komme ich der niederländischen Grenze schon sehr nahe und ich kann die Niederlande bereits sehen, doch nach Kranenburg geht es über einen bewaldeten Hügelrücken. Berge hätte ich in der Gegend eigentlich keine mehr erwartet.
Ja, das ist die niederländische Grenze. Der Radweg auf der linken Seite ist noch in Deuschland, die rechte Seite ist schon in den Niederlanden. Unser Schild mit dem Kleinkraftrad würde auf niederländisch Bromfiets
heißen. Mein Lieblingswort auf niederländisch: Motoradverleih → Bromfietsenverhuur
.
Kurz hinter der Grenze gehe ich auf einen Minicamp
. Diese schlichten Zeltplätze gibt es in den Niederlanden überall und sie kosten üblicherweise 10 € (hier Üüro
) die Nacht.
Abendessen im Sonnenuntergang.
In der Früh muss ich noch mal kurz zurück nach Deutschland, ehe ich dann dauerhaft in die Niederlande fahre. Die Radwege in den Niederlanden sind zwar nicht perfekt, aber sie sind nahe dran. Kontaktschleifen, die einem nicht nur die Fahrradampel auf Grün schalten, sondern auch gleich messen, wie schnell man ist und die Ampel passend wieder auf Rot zurückschalten, sind hier eine Selbstverständlichkeit.
Da Nijmegen (Nai-määichen
) selbst auf dem linken Hochufer des Rheins (eigentlich Waal
, der Rhein teilt sich ja bei Millingen) errichtet wurde, muss ich tatsächlich eine Steigung hoch fahren und dann über die Rheinbrücke. Die ist jedoch auf der rechten Rheinseite eine Baustelle. Für Radfahrer ist die jedoch problemlos befahrbar. Viel ist neu gebaut und auf der Google-Karte noch gar nicht drauf.
Noch eine Überraschung: In Wageningen gibt es keine Brücke über den nördlichen Rheinarm (Nederrijn
), sondern eine Fähre für einen Euro und am rechten Ufer eine Steigung!
In Halderbrink war der Radweg gesperrt wegen Bauarbeiten, die Umleitungsschilder sind aber dieselben wie für Autos.
Mein Platz auf dem Minicamping in Lunteren.
Das Wetter könnte besser sein.
Freitag und Samstag in Lunteren verbracht. Leider hat es am Samstag fast unentwegt geregnet.
Trotz des miesen Wetters verbreitet die Musik gute Laune.
Der Umzug mit historischen Traktoren und Themenwagen
Das Ringelstechen zu Pferd
Es scheint zwar die Sonne, doch ich fahre genau auf eine Schlechtwetterfront zu.
Mir ist mein Brennspiritus ausgegangen und ich habe nördlich von Oosterhout an einer Tankstelle danach gefragt. Die Gute an der Kasse hatte zwar keinen, gab mit aber den Tipp, dass gleich nördlich von hier ein Baumarkt offen hätte – am Sonntag! Sehr gut. Dort habe ich für 3 € tatsächlich bereits auf 85 % verdünnten Brennspiritus bekommen. Da reiner Brennspiritus stark rußt, soll man ja eh ca. 10 % Wasser reinkippen. Passt also perfekt.
In Nijmegen-Noord fängt es ganz grässlich zu Regnen an und ich ziehe im Windschatten eines Baumes mein Regenzeug an. Ich fahre noch einen Kilometer und treffe mich unter der Waal-Brücke nach Nijmegen mit etlichen anderen Radfahrern. Als der Schauer nachlässt, fahre ich weiter.
Und gleich darauf auf der Brücke nach Nijmegen. Der Weltuntergang ist nahe und Blitze zucken durch des Himmels Schwärze, doch das Unwetter zieht ab und nur leichter Sprühregen trifft mich.
Bald bin ich wieder auf dem kleinen Zeltplatz an der Grenze. Gerade als auch das Vorzelt steht, fängt es leicht zu regnen an. An der Spitze des Vorzelts fehlt ein Stück. Das kommt vom automatischen Zusammensetzen des Bildes aus zwei Einzelbildern.
Die Sonne scheint so grell, dass ich das Bild am Computer nachträglich stark nachbearbeitet habe. Jetzt schaut es aus als würde der Mond scheinnen.
Die Vorderseite des Minicampings mit dem Gestüt. Eigentlich ist das Ganze ein Gestüt mit Minicamping.
Die Steigung im Wald diesmal von Nord nach Süd.
In Kevelaer hatte ich nicht auf den GPSr geschaut und bin so zu einer Gratis-Stadtrundfahrt gekommen und in Geldern habe ich den Aldi heimgesucht, den ich auf dem Hinweg schon gesehen hatte.
Da ich nicht noch einmal durch Krefeld radeln wollte (den Fehler macht jeder mal), bin ich in Vinnbrück rechtzeitig abgebogen und außenrum durch eine ruhige Gegend am Hülser Berg gefahren. In Traar habe ich mal wieder nicht auf den GPSr geguckt, aber nach 100 Metern den Irrtum bemerkt und umgekehrt.
Am Abend bin ich wieder auf dem Zeltplatz in L-K., auch wenn der Platz ansich eigentlich unmöglich ist. Ein kanadisches Ehepaar im Ruhestand zeltet schon dort und ich frage, ob ich nicht zu nahe bei ihnen stehe, denn der Platz ist recht voll. Wir kommen ins Gepräch und reden den ganzen Abend miteinander und auch am nächsten Morgen. Dafür schien der Mond schön.
Da ich auf dem Rückweg bin und die beiden Kanadier zum Bodensee wollen, haben wir denselben Weg, aber ich warte noch bis meine Sachen trocken sind, ehe ich losfahre, während die beiden schon längst losgefahren sind.
Erst war die Gegend noch passabel, doch ich wusste ja noch vom Hinweg, dass der Radweg durch Neuss scheiße ist und habe mir einen anderen Weg gesucht.
Das macht es nicht besser. Anscheinend gibt es mehrere beschissene Radwege in Neuss.
Dafür habe ich wieder Rheinblick.
Da der Zeltplatz ja am rechten Rheinufer liegt (hessenfrei), konnte ich endlich ein Kölner-Dom-Foto machen. Auf dem Herweg hatte es ja geregnet.
Das Wetter ist gut; Ich brauche kein Vorzelt. Es ist etwas 16:00 Uhr. Nach drei Stunden kommen die Kanadier an, die sich in Krefeld und Neuss gräßlich verfahren hatten, aber sie haben es mit Humor genommen und ich habe sie damit getröstet, dass ab morgen das schönste Stück Strecke kommen würde.
Köln und Dom
Ich bin gemütlich und rechtzeitig am Bahnhof angekommen, nur, um 10 Minuten vorher festzustellen, dass die Zugreihung umgedreht wurde und ich am falschen Bahnsteigende stehe. Ich zahle zwar keinen Fahrradzuschlag, aber ich bringe meine beiden Gepäckstücke
nur im Fahrradabteil problemlos unter. Also bin ich den ganzen Bahnsteig mit bereits gefaltetem Rad und dem Hänger entlanggedackelt.
Durchs Mittelrheintal konnte ich meinen ganzen Hinweg auf dem Rad nachverfolgen. Es war wie eine Zeitrafferzeitreise rückwärts.
Da ich in Stuttgart nur wenig Zeit zum Umsteigen hatte, habe ich die Zugbegleiterin zwischen Bingen und Mainz mit der Frage beschäftigt, wierum die Züge in Stuttgart stehen werden. Sie hat mir schließlich eine Website mit allen Zuglaufplänen gesagt und ich habe sie mit dem iPad aufgerufen und wir haben festgestellt, dass der Zug nach Stuttgart mit dem Fahrradabteil nach vorne ankommt und der Zug ab Stuttgart das Abteil ganz hinten hat. Perfekt, da Stuttgart (zum Glück noch) ein Kopfbahnhof ist.
In München war es schon dunkel als ich ankam.
Fazit: Schön war's, auch wenn das Ziel der Reise im Regen ertrunken ist. Aber der Weg ist ja das Ziel.
Entfernung | Fahrtmittel | Höchstgeschwindigkeit | Fahrzeit | Gesamtzeit | Höhenmeter |
---|---|---|---|---|---|
1113 km | |||||
79 km | 12,8 km/h | 45 km/h | 6:08 | 7:05 | 528 |
85 km | 13,1 km/h | 39,7 km/h | 6:30 | 8:30 | 465 |
80,6 km | 12,6 km/h | 44,3 km/h | 6:24 | 8:09 | 495 |
64,6 km | 10,7 km/h | 46,8 km/h | 6 | 7:50 | |
85 km | 13,5 km/ | 38,6 km/h | 6:17 | 7:41 | 375 |
126,5 km | 13,4 km/h | 45,9 km/h | 9:25 | 10:48 | 543 |
71,2 km | 14,4 km/h | 28,9 km/h | 4:55 | 6:07 | 160 |
95 km | 14,0 km/h | 29,23 km/h | 6:47 | 8:12 | 239 |
66 km | 13 km/h | 27 km/h | 5:06 | 6:32 | 180 |
91,6 km | 15,1 km/h | 33 km/h | 6:05 | 7:08 | 179 |
47,6 km | 14 km/h | 31 km/h | 3:26 | ||
6 km | |||||
48,8 km | 12 km/h | 4:08 | |||
91,5 km | 16,3 km/h | 28,4 km/h | 5:36 | 6:41 | 162 |
61,4 km | 15,2 km/h | 36 km/h | 4:01 | 5:08 | 156 |
13,2 km |